Was macht eigentlich Gerold Marius Glajch?
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Früher... kannte man Gerold Marius Glajch als Musiker, Texter aber vor allem als Kultur-Reporter. Ab 1981 übernahm der ehemalige Student für Visuelle Kommunikation die redaktionelle Gestaltung der Kunstseite im damaligen Stadtmagazin City. Er lernte Ute Lemper kennen, die gerade anfing, sich als Sängerin und Schauspielerin auszuprobieren. Gerold veröffentlichte deren erstes großes Interview im City-Magazin. Ab August 1982 wurde Gerold Redakteur für Manfred P. Gronecks Disco Forum-Verlag, der mit der discotec auch die erste Discothekenfachmesse in Deutschland veranstaltete. Dort lernte der umtriebige Autodidakt über Alles zu schreiben, womit man die Seiten eines Musik- und Discotheken-Magazins füllen kann. Gerold informierte die Leser über neue Discotheken in Deutschland und Trends aus dem Ausland. Er recherchierte vor Ort Reportagen über neue gastronomische Konzepte. Er entwickelte neue Formen der Platten-Kritik. Er führte zahlreiche Interviews mit Stars und Sternchen. Er berichtete über große Events und kleine Konzerte. 1984 holte ihn der Tecklenborg-Verlag aus Steinfurt zum damals neu gegründeten Discotheken-Branchen-Magazin discret. Josef Hufelschulte, heute bekannter Focus-Redakteur, holte Gerold zur Münsterschen Zeitung. „Du kennst hier doch so viele Leute aus der Szene“, meinte dieser. Und so schrieb Gerold unter dem Pseudonym Marius Münster eineinhalb Jahre lang für die Münstersche Zeitung die Kolumne Marius Münsters Musik Szene, veröffentlichte Interviews (u.a. mit Alphaville), Konzertberichte und einige überregionale Reportagen. 1986 vermittelte der damalige WN-Fotograf Gerd Beike ihm ein Angebot und so wechselte Gerold mit seiner Berichterstattung über Münsters Musik- und Party-Volk zu den Westfälischen Nachrichten. Dort räumte man ihm wesentlich mehr Platz für seine Reportagen und Interviews ein. In Hubert Steinerts damals neuem Veranstaltungs-Magazin Gig- Bands on Stage - heute nur noch GIG - begründete Gerold eine Szene-Seite mit Infos, Klatsch & Tratsch und schrieb zahlreiche CD-Rezensionen und Konzert-Kritiken. Schließlich wurde der WDR auf Gerold aufmerksam. Dorothea Enderle, Redakteurin für das damals neu konzipierte Radioformat Musikszene West, holte sich alle freien Journalisten ins Team, deren Namen ihr in der lokalen Musikpresse aufgefallen waren. Bis zur großen WDR-Senderreform Anfang der 90er Jahre kam die Musikszene West alle 2 Wochen aus dem Landesstudio Münster mit Themen aus allen Musikrichtungen. Folk, Pop, Ethno, Klassik. Landesweite Ausgestrahlung. Gerold war hier Kollege von Moderatoren und Redaktions-Mitgliedern wie Götz Alsmann, Friedrich Küppersbusch (später: ZACK) und Andreas Dewald (mäx). Gerolds Leidenschaft aber war das Theater. Mit dem Status des Gasthörers wurde er Mitglied im Ensemble der Studiobühne der Theaterpädagogik. Unter der Regie des Dozenten Enrico Otto spielte Gerold gut 5 Semester lang Rollen wie den Bill Cracker in Happy End (Musical mit Brecht/Weill-Songs) sowie die Titelrolle in Goethes Torquato Tasso. Bereits 1979 hatte er beim 1. Theater-Nachwuchs-Festival der Städtischen Bühnen Münster den 3. Platz mit seinem 2-Personen-Stück Der Befeh (mit Partnerin Bettina Köhler) gewonnen. Zwischenzeitlich entwickelte Gerold neue Konzepte für Kleinkunst-Veranstaltungen und gewann die Unterstützung von Steffi Stephan. Der stellte gerne für Gerolds neue Ideen seine damalige Kneipe, das Café Kling-Klang, zur Verfügung. Die Menschen standen wieder Schlange, wenn dort bekannte und unbekannte Dichter, Komiker, Sänger und Musiker präsentiert wurden. Und Gerold Marius Glajch war erneut als Liedermacher und als einer der ersten Stand-Up-Comedians in Deutschland mit eigenen Solo-Programmen unterwegs. Das alles beeindruckte auch das Kulturamt der Stadt Münster und es unterstützte Gerolds Projekt Zungen, Zargen, Zeigefinger (im Gymnasium Paulinum), das als eines der erfolgreichsten Kleinkunst- Festivals in die Stadtgeschichte einging. Sein Presse- und Promotionbüro glajch!entertainment lief gut. Er verkaufte Werbekonzepte und Texte, arbeitete u.a. für die Moonbeats, Emi-Electrola, Syndicate Music (Schüttorf Open Air, Management von Mad Max), Dunkert Music und point entertainment. 1989 hatte Gerold allerdings die Nase voll von Werbe- und Pressetexten und wollte nur noch als freier Autor, Schriftsteller und Songschreiber arbeiten. Die Tücken dieses „freien“ Lebens spürte er aber schnell. Er wurde Filialleiter in einer Videothek, um sich den Luxus des freien Autors leisten zu können. Er verlor allerdings etwas die Orientierung und landete statt auf den Bestsellerlisten als Sänger, Gitarrist und Frontmann bei der Oldieband Kon-Tiki. ort spielte er bis etwa 2001. Außerdem war er als Boonekamp 1991 Sänger bei einer Combo um Carlo von Steinfurt aka Thomas Paßmann-Engel (heute T. de Vries). Es wurde mit Unter Fremden Sternen ein rockiges Freddy Quinn-Medley veröffentlicht. Eine private Berliner Radiostation lud die Jungs zu Auftritten in die Hauptstadt. Dort hatte der Titel die Top Ten der Zuschauer-Charts erreicht. Als Gerold van Detten war er 1996 mit seinem Freund Carlo Initiator der Original Münsterländer Herzensbrechern. Polka-Rock’n‘Roll mit plattdeutschen Texten. Ein Riesenspaß. Mit riesigem Medien-Hype. Ganzseitige Zeitungs-Reportagen. TV. Radio. Live im Jovel. Studio. Tschüss! Carlo ging zu Geier Sturzflug und spielte mit seinem alten Freund aus Gebrüder Engel-Zeiten Axel Schulz als Axel Schulz Band 1 eine Tournee, die Gerold Marius organisierte. Als Autor und Sprecher arbeitete Gerold Mitte der 90er Jahre für den Playa Music Verlag von Otto Rasche. Es wurden die Kinder/Märchen-Produktionen Wer kommt mit ins Zauberland und Die Zauberinsel veröffentlicht. Heute... Geburtstag: 3.4.56 zusammen mit Helmut Kohl und Marlon Brando (†) Stand: Juni 2007 Siehe auch: Externe Links: |